Am Samstag/Sonntag, dem 17/18.09.2022 fand eine für Matzen noch nie dagewesene Feier auf dem Sonnenhof statt.
Frau Magdalena Kirchen, in Matzen geboren und zeitlebens dort wohnhaft, konnte dort im Kreise ihrer Familie, Nachbarn, Freunde und Bekannten ihren 100. Geburtstag feiern.
Zu Beginn der Feier brachte der Spielmannszug Matzen der Jubilarin mit schmissiger Marschmusik und einigen Potpourris ein Ständchen.
Im Namen des Landrates Andreas Kruppert gratulierte der Kreisbeigeordnete Rudolf Rinnen und überreichte ein Präsent.
Er überbrachte auch im Namen der Landesregierung beste Glückwünsche der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Bürgermeister Joachim Kandels schloss sich den Glückwünschen im Namen der Stadt Bitburg,ebenfalls mit einem Geschenk an.
Ortsvorsteher Paul Sonnen sprach im Namen der Matzener von einer großen Freude und einem noch nicht dagewesenen Ereignis in Matzen und rundete seine Gratulation mit einigen gereimten Versen ab.
Als eine ganz besondere Ehre empfand die Jubilarin auch die Glückwünsche des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie des Landtagsabgeordneten Dr. Joachim Streit.
Nach dem Abendessen stellte Sohn Jürgen die geladenen Gäste, die teilweise eine weite Anfahrt hatten (Berlin, Ruhrgebiet) auf heitere humorvolle Weise vor.
Und hier einige Stationen im Lebenslauf von Frau Kirchen:
Nach dem Besuch der Handelsschule war die Jubilarin von 1938 bisEnde 1944 als Büroangestellte bei dem Bitburger Rechtsanwalt Dr. Wasserberg tätig. Später war sie beim Amtsgericht Bitburg, bei einer Bitburger Lebensmittel-Großhandlung, bei dem Bitburger Notar Dr. Kintzen und bis 1982 bei der Post in Bitburg beschäftigt.
Nach ihrer Hochzeit durfte damals eine Frau dann aber nicht mehr im öffentlichen Dienst arbeiten.
Vielen älteren Matzener Bürger*innen ist Magdalena Kirchen, genannt „Lenchen“ und mit ihrem alten Hausnamen „Schrenger“ (Schreiner) noch bestens von Ihrem Dienst für die Matzener Bevölkerung bekannt. Sie war nämlich, von 1959 bis in die 70er Jahre die Posthalterin im Dorf.
Zu ihr kam man in den 60er Jahren, um ein Telefonat zu führen, da seinerzeit kaum jemand ein Telefon besaß. Lena brachte auch die Briefe und Pakete in jedes Haus und zahlte auch die Rente aus
„Lenchen“ – wie sie meist genannt wird – wohnt noch immer in dem von ihr gemeinsammit ihrem leider schon vor über 40 Jahren verstorbenen Ehemann Peter errichteten Haus in Matzen. Hier genießt sie seit Jahrzehnten eine gute familiäre Unterstützung durch den Sohn und die Schwiegertochter. Auch ihre drei Enkel, auf die sie besonders stolz ist, stehen jederzeit bereit.
Obwohl einige skeptisch waren, ließ es sich die rüstige Seniorin nicht nehmen, in ihren 100sten Geburtstag "hinein" zu feiern. Das heißt, dass sie bis weit nach Mitternacht bei ihren Gästen auf dem Sonnenhof blieb! Kompliment, kann man da nur sagen!
Das "Geburtstagskind" dankte allen Gästen und den vielen anderen Gratulanten für die herzlichen Glückwünsche und Geschenke.
Paul Sonnen
(Foto: Familie Kirchen)