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Die "Breckten-Piersch"

brecktenpiersch2.jpgWenn heute in Matzen ein größeres Tier verendet, ruft man bei der TKB (Tierkörper-Beseitigungs-Anstalt) an, die das sogenannte "Breckten-Auto" schickt. Das ist ein spezieller LKW, der für den Transport von Tierkadavern ausgelegt ist. Die TKB holt das tote Tier ab, transportiert es nach Rivenich, wo es weiter verarbeitet oder beseitigt wird.

Das war aber nicht immer so...

Vor und auch noch einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg - bis in die 50er Jahre hinein - wurden die Tierkadaver in Matzen selbst "entsorgt". Um Gesundheitsgefahren für Mensch und Vieh vorzubeugen, mussten die toten Tiere vergraben werden.  

Da dies direkt um das Dorf herum aber auch aus Seuchengesichtspunkten nicht optimal war, hatte die Gemeinde Matzen zwischen den Fluren "Im Heidelchen" und "Evendsband" eine im Gemeindeeigentum befindliche Wiese eingezäunt. Dort konnten die Matzener ihre Tiere vergraben. Der Maschendraht ringsum die Wiese sorgte dafür, dass keine wilden Tiere die Kadaver ausgruben und verschleppten.

Die Wiese wurde von den Matzenern die "Breckten-Piersch" genannt, was soviel heisst wie "Kadaver-Pferch".

Diese Maßnahme war für die damalige Zeit schon ein gute Sache, denn Kadaver, die nahe am Dorf oder gar im eigenen Misthaufen entsorgt würden, wären eine echte Seuchengefahr für alle Matzener gewesen.

Die Stelle, an der früher die Kadaver vergraben wurden, liegt heute ungefähr bei dem Strommasten, der sich zwischen dem Sonnenhof und dem Anwändershof befindet.

Hier die alte Flurkarte, auf der die "Breckten-Piersch" eingezeichnet ist. brecktenpiersch.jpg