Auszug aus: „Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes - Ein Führer zu den Sakralbauten von Bitburg Stadt und Land", S. 62 ff.
Das schon 697/98 in einer Schenkungsurkunde an Willibrord, den Gründer von Echternach, erwähnte Dorf besaß eine alte Nicetius-Kirche, von der sich nichts erhalten hat.
Die heutige St. Donatus-Kirche steht im Norden des Ortes mitten im erhöht gelegenen Kirchhof, dessen weitgehend erhaltene Umfassungsmauer von Haubensteinen bekrönt wird. Der verputzte Bau von drei Fensterachsen schließt im Osten dreiseitig.
Seine Westfassade wird von dem rundbogig schließenden Eingangsportal, das in seinem Sturz die Datierung 1846 trägt, im Giebel von einem - heute vermauerten - Rundbogenfenster und einer Nische mit einer etwas derben Sandsteinfigur des Hl. Donatus gegliedert.
Ein Dachreiter über sechseckigem Grundriss sowie Eckpilaster und ein kräftig profiliertes Gesims betonen die Eingangsfront. Auf der nördlichen Längsseite befinden sich außer den Spitzbogenfenstern zwei runde Lüftungsluken im Bereich des Dachstuhls.
Im Innern tragen kräftige Pilaster ein Stichkappengewölbe.
Die umfassende Restaurierung von 1992 gab dem Raum wieder Teile seines altangestammten Inventars zurück: u.a. ein hölzernes neugotisches Altarretabel, das bereits 1942 entfernt worden war. Die zugehörigen Heiligenfiguren sind auch in ihrer farblichen Fassung des späten 19. Jahrhunderts von guter Qualität.
Erhalten haben sich zwei großformatige Holzbilder, die auf beiden Seiten Darstellungen aus der Passionsgeschichte, der Rosenkranzgeheimnisse und Heilige des Jesuitenordens zeigen. Sie stammen aus der Zeit vor 1700.
Die Matzener Kirche zeigt in eindrucksvoller Weise, wie lange noch ins 19. Jahrhundert hinein barocke Bauformen (Kreuzkappengewölbe, am Außenbau Pilaster und Gesimsformen) im Bitburgen Land geläufig waren. Lediglich einige Details, wie die Form und die Profilierung der Spitzbogenfenster- und Türgewände, zeigen klassizistische Stilmerkmale.
Quelle: „Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes“, Sondernummer 8/9 (1992), S. 62 f.: „Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes“ Ein Führer zu den Sakralbauten von Bitburg Stadt und Land Texte: Michael Berens unter Mitarbeit von Bernd Altmann Fotos: Heinz Drossard
Das gesamte Dokument finden Sie auf der Homepage des Geschichtlichen Arbeitskreises (GAK) unter http://www.gak-bitburg.de/bericht/Heft_8_9.pdf