D Matzen und der Nationalsozialismus
Vom Kampf des Führers zur Rettung des deutschen Volkes aus dem Chaos kam erst spät Kunde in die Eifel. Erst um 1930 fasste die Partei hier Fuß und trat noch später als politische Partei bei den Wahlen in Erscheinung. In Matzen bildete sich dann bald eine Gruppe von Verfechtern seiner Idee in Stärke von 35 bis 40 Stimmen, die ihm auch bei allen Wahlen treu blieben, ohne jedoch Mitglieder der Partei zu werden.
Auch nach der Machtübernahme, als die Partei mehrere Mitglieder erhielt, fehlten durchweg die ersten Anhänger. Heute zählt die Partei 38 Mitglieder im Orte und bildet eine Zelle der Ortsgruppe Bitburg. Bei allen Wahlen und Volksentscheiden, die auf Veranlassung des Führers durchgeführt wurden, waren sowohl Beteiligung, wie auch Bekenntnis für die Maßnahmen des Führers vollzählig.
Besonderer Nachdruck wurde auf die Erfassung der Jugend gelegt. 1935, als der Beitritt noch nicht jahrgangsweise erfolgte, konnte der Lehrer als einer der ersten im Kreise die hundertprozentige Zugehörigkeit der 10-14jährigen zur Staatsjugend melden.
Alle Eltern hatten ihre Zustimmung gegeben. Das erst 1942 eine Ortsgruppe der NS-Frauenschaft zustande kam, lag nicht in Widerständen von Seiten der Frauen, sondern zeugt von einem organisatorischen Mangel. Weder die Partei, noch die Kreisfrauenschaft hatten vorher versucht, die Frauen zu erfassen. Bei der ersten kurzen Versammlung traten 46 Frauen bei.
Das soziale Gewissen der Partei bildet die NS-Volkswohlfahrt.
Wenn Herr Kreisleiter Parteigenosse Diedenhofen 10 Prozent der Bevölkerung für die NSV zu werben befahl, so wurde das Ziel erreicht, als er kurz darauf 20 Prozent vorschrieb, so konnte der NSV-Amtsleiter fristgemäß 21 Prozent melden. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder über 100 gestiegen, was 30 Prozent der Bevölkerung ausmacht.
Rückstände von Beitragsgeldern waren nie zu verzeichnen.
Das eng mit der NSV verknüpfte WHW (Winter-Hilfs-Werk) konnte stets beispielhafte Spenden von Matzen verbuchen. Zum Beispiel WHW 35/36 wurden neben den Geldsammlungen abgeliefert:
72 Zentner Weizen und Roggen
45 Zentner Kartoffeln
60 Pfund geräucherten Speck
31 große Bauernbrote
dazu einige Zentner Obst und Gemüse
In anderen Jahren verschob sich die Menge etwas zu Gunsten von Kartoffeln oder Obst, je nach Ausfall der Ernte. Die Geldbeträge waren damals allerdings sehr bescheiden.
Nach Wegfall der Agrarspende stiegen die Geldsummen und erreichten 41/42 die hervorragende Höhe von 4,90 Reichsmark je Haushalt und Opfersonntag oder der Rote-Kreuz-Sammeltag.
Das Ergebnis ist sich bis jetzt gleich geblieben. Auch bei anderen Sammelaktionen wie Metallspende 1940, Wollspende Januar 1942, Textil- und Schuhspende Mai 1943 sind ganz zufriedenstellende Ergebnisse erreicht worden.