headmatzen

Zwei Anekdoten aus der Gründerzeit...

Zwei Anekdoten aus der Spielzeit des Gründers in der DJK Matzen

von Pastor Karlheinz Kühn

Die erste:

Natürlich fuhren die Mannen der 1. Tischtennismannschaft immer, solange der Pastor mitspielte - die Spiele waren in der Regel samstags abends - mit seinem Auto: einem VOLVO (seit 1967, heuer 25 Jahre VOLVO!) 144 zu den Auswärtsspielen. Ich holte die restliche Mannschaft, das waren drei Mann, am Sonnenhof ab. Dieses Mal ging's nach Holsthum in das Gasthaus Oberbillig.

Es wurde wie immer hart, aber fair um den Sieg gekämpft. Ich meine, wir blieben Sieger. Manchmal, in der Regel eigentlich immer, waren die Tischtennisspieler auf beiden Seiten schweißgebadet (ich hatte immer ein frisches Unterhemd zum Wechseln dabei!) nach dem Spiel. Der daraus resultierende Durst und das sich anschließende gemütliche Beisammmen­sein - gewöhnlich bis 24.00 Uhr, auch mal ein bißchen länger - (da wurden dem Pastor nicht selten Fragen über Kirche und Welt gestellt) folgten auf den Wettkampf! Der VOLVO stand unter der Linde (heute nicht mehr vorhanden! vor dem Spiellokal Oberbillig. - Als wir an diesem Abend das Lokal verließen (nicht betrunken, sondern ein wenig heiter) und der Pastor sich mit seinen Jungen das Auto besah, waren sie alle überrascht: Der Wa­gen des Pastors von Matzen war von oben herab (sagen wir es auf Deutsch) total verschissen! Der hinaufschauende Blick auf die Linde brachte des Rätsels Lösung. Die Hühner der Herrn Oberbillig saßen wie auf mehreren Leitern in der Linde und hatten offensichtlich Rache genommen, weil die Matzener mit ihrem Pastor (auch noch mit dem Pastor!) die Holsthumer an der Platte besiegt hatten!

Nachbemerkung: Sicher erfuhr der Holsthumer Häär (heute noch derselbe Pastor Klaus Dillinger als Jubilarpriester!) von diesem nächtlichen Ereignis und hatte verständlicherweise seine helle Freude daran. Es sei ihm dies noch nachträglich gegönnt.


Die zweite:

Wir fuhren an diesem Abend vom Sonnenhof an komplett mit vier Mann zum Spiel nach Kyllburg. Ich hatte Herrn Zeimet von Kyllburg angerufen, ob wir etwas später kommen könnten, da ich meine alte Mutter noch vorher (gegen 20 Uhr) ins Bett bringen mußte. Das Spiel begann deshalb etwas später (wie auch sonst nicht selten aus demselben Grund! ich meine gegen 20.40 Uhr.

Der Kampf tobte hin und her, erst gegen 23.00 Uhr war er für die Matzener siegreich mit 7 : 5 entschieden. Das Spiel fand in der neuen Schule oben auf dem Berg Richtung Badem statt. Zum gemütlichen Beisammensein, das war gegen 23.20 Uhr, ging es in das Bahnhofsrestaurant (Herr Zeimet war ja Bahnhofsvorsteher). Dort wurde dann der Sieg bzw. die Niederlage in froher, wie immer kameradschaftlicher Runde gefeiert. Es waren noch einige Gäste da, u. a. auch eine ehemalige Schülerin vom Pastor (er war ja immer noch hauptamtlicher Religionslehrer an der Bitburger Berufs­schule!), die uns bereitwillig, nachdem wir das Lokal verlassen hatten, eine Tasse Kaffee anbieten wollte, was wir wegen der weit vorgerückten Stunde leider ablehnen mußten, denn es war inzwischen (einmalig, was die Uhrzeit anging) 3.30 Uhr in der Nacht geworden. Langsam und vorsichtig steuerte der Pastor den VOLVO mit den Mannschaftskameraden zum Sonnenhof und in die Franz-Mecker-Str. 32 nach Bitburg: Wir waren Gott sei Dank (und auch um Verzeihung gebeten) ganz alleine auf der Straße: ohne an­dere Fahrzeuge und vor allem: ohne das Auge des Gesetzes!

Als die drei Mannschaftskameraden (die betreffenden werden es noch wissen!) am Sonnenhof ausstiegen, sagte der Pastor (der sonntags um 9.00 Uhr immer in seiner "Poar" die Hl. Messe hielt): "Also; heute morgen um 9.00 Uhr sind wir alle in der Hl. Messe" (es war ja Sonntag - denn wir bleiben dabei: kein Sonntag oder Vorabend ohne Hl. Messe!).

Am Sonntag also, fünf Stunden später, waren alle vier da: auch der Pastor!