Am Sonntag, dem 13.03.2011, traditionell eine Woche nach der Fastnacht, wurde in Matzen der alte Brauch des "Höttenbrennen" wieder gepflegt. Samstags zuvor waren ca. 10 junge Matzener Männer in den Gemeindewald ausgerückt, um dort den "Höttenbaum" zu schlagen und zum Höttenplatz zu bringen. Die Aufgabe der jüngsten "Höttenjungen" war es nach altem Brauch, dass Loch von den Resten des letzten Jahres frei zu schaufen und für den neuen Höttenbaum vorzubereiten.
Sonntags dann wurde am Höttenplatz erst die "Logistik" vorbereitet. Ein Viehanhänger diente als Wetterschutz, eine Feuerstelle mit Grill und Gußpfanne für zünftige Bratkartoffel-Menüs wurde vorbereitet.
Dann ging es an die Arbeit mit dem Baum: Es musste eine Querstange für das Kreuz befestigt werden. Dann wurde der Stamm und die Querstange mit Stroh von Rundballen umwickelt und mit Draht fixiert. An der Spitze und an den Armen des Kreuzes wurden Weihnachtsbäume befestigt, die dem gesamten Höttenbaum eine noch imposantere Größe verliehen. Schließlich musste die gesamte Konstruktion mittels Schleppern mit Frontladern und einem Radlader beim Fußende des Baumes aufgerichtet werden. Der starke Wind erschwerte die Arbeiten, so dass sicherheitshalber der Baum auch noch mit einer Seilwinde fixiert und genau gesteuert hochgezogen werden musste.Schließlich stand der Baum als großes Kreuz weit über Matzen sichtbar.
In dieser Zeit waren andere Gruppen im Ort unterwegs und sammelten Stroh und Reisig für das Höttenfeuer. Dieses Material wurde am Fuß des Kreuzes zu einem Haufen aufgeschichtet. Damit war die Hauptarbeit getan.
"Kupp-Här" war in diesem Jahr Daniel Franzen, der die gesamten Arbeiten und die ca. 25 jungen Matzener Männer koordinierte.
Zwischendurch waren die Matzener Mädels und die Freundinnen der Höttenjungen mit einem Bollerwagen voller Brote und Schnittchen eingetroffen und brachten den Höttenjungen Stärkung. Auch vom Volksfreund erschien Reporterin Bettina Bartzen, die sich angekündigt hatte, um den Brauch für die Presse zu dokumentieren. Im Viehanhänger stellte sich Daniel Franzen bereitwillig den Fragen der Presse zu den Details dieses uralten Matzener bzw. Eifeler Brauchtums.
Nach Einbruch der Dunkelheit wurde dann die Hött angezündet. Hierzu hatten sich weit über 50 Schaulustige aus dem Dorf versammelt, die das Höttenbrennen live erleben wollten. Nach dem Anzünden lief das Feuer vorbildlich das Kreuz hinauf und verteilte sich symmetrisch - ein Zeichen für eine gute Arbeit der Höttenjungen und für ein gutes Jahr ...
Zur gleichen Zeit waren wiederum zwei weitere Gruppen im Dorf unterwegs, die Eier, Speck und auch Geld für die Höttenjungen sammelten. Schließlich trafen sich alle Akteure auf dem Sonnenhof. Dort musste - ebenfalls nach altem Brauch - das Ehepaar, das zuletzt geheiratet hatte, die Eier backen. In diesem Jahr waren das Bianca & Karsten Schey, die diese Pflicht gerne übernommen hatten. Auf dem Sonnenhof wurde noch bis in die späte Nacht gefeiert und alle hatten ihren Spaß.
Und damit ist auch schon sicher, dass es auch im nächsten Jahr wieder eine Hött in Matzen geben wird.
Fotos vom Höttenbrennen 2011 finden Sie unter Matzener Bilder -> Bürger und Ort -> Brauchtum oder über diesen Link.